BlackRock und die private „Europa-Rente“

Von Werner Rügemer – 18. Juni 2021

Seit 2020 ist die EU-Verordnung zur privaten Altersvorsorge in Kraft. Nun gibt es „standardisierte Altersvorsorgeprodukte“, die staatlich gefördert werden und von den Finanzkonzernen massiv beworben werden. Es handelt sich hierbei um sogenannte ETFs, also an den Börsen handelbare Indexfonds. Werner Rügemer gibt einen Überblick über die Entwicklungen und Auswirkungen dieses neuerlichen Angriffs auf die gesetzliche Rente.

[Hier weiterlesen]

Berliner Senat unterstützt Fusionspläne von Vonovia und Deutsche Wohnen

Von Markus Salzmann – 7. Juni 2021

Mit der im Mai angekündigten Fusion der Immobilienkonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen entsteht der größte Immobilienkonzern Europas. Vonovia ist im Besitz von 400.000 Wohnungen in Deutschland. Deutsche Wohnen hat einen Bestand von 150.000 Wohnungen, davon rund 113.000 im Großraum Berlin. Die Konzerne und Anteilseigner erwarten von dem Zusammenschluss höhere Gewinne, während die Mieter mit weiter steigenden Mieten rechnen müssen. Besonders im Großraum Berlin würde der Einfluss des neuen Unternehmens wachsen. Von den knapp 1,63 Millionen Berliner Mietwohnungen würde der Megakonzern knapp zehn Prozent halten. Damit gewinnt das Unternehmen deutlich mehr Einfluss auf die Gestaltung der Mietpreise. Hinzu kommt, dass solch großen Fusionen meist weitere folgen. Zum einen kann ein Unternehmen dieser Größe leicht weitere kleinere Anbieter schlucken, zum anderen werden Konkurrenten sich ebenfalls zusammenschließen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

[Hier weiterlesen]

Claus Kleber mit massiven Falschinformationen – ein typischer Fall des üblichen Kampagnen-Journalismus

Von Albrecht Müller – 2. Juni 2021 um 12:12

In den Videohinweisen von heute wird auf Äußerungen von Claus Kleber im Heute Journal verlinkt, zurecht kritisch kommentiert vom NachDenkSeiten-Leser Sören Bitz. Ich mache zusätzlich auf die Äußerungen von Claus Kleber aufmerksam, weil sie beispielhaft zeigen, dass und wie gravierend wir von unseren etablierten Medien falsch informiert und an der Nase herumgeführt werden. Claus Kleber hat entweder keine Ahnung vom Umlageverfahren oder er stellt bewusst und im Interesse der Finanzkonzerne und der Versicherungswirtschaft die Zusammenhänge falsch dar. Im konkreten Fall hetzt er die Jungen gegen die Alten auf.

[Hier weiterlesen]

Die Corona-Pandemie in Indien: Anatomie eines sozialen Verbrechens

Von Wasantha Rupasinghe – 27. Mai 2021

Die offizielle Zahl der täglichen Neuinfektionen und der aktiven Fälle geht in Indien seit fast zwei Wochen zurück. Deshalb prahlt die rechtsextreme Regierung von Narendra Modi bereits mit einem „Abwärtstrend“ in der Pandemie. Einige von der Opposition geführten Bundesstaatsregierungen, einschließlich Delhi, haben inzwischen Pläne zur Lockerung der begrenzten Lockdown-Maßnahmen angekündigt. Dennoch befindet sich das dichtbevölkerte Indien in jeder Hinsicht mitten in einer sozialen Katastrophe. Laut den offiziellen Zahlen hat sich die Gesamtzahl der Infektionen seit dem 1. April mehr als verdoppelt – von 12,1 Millionen auf 26,9 Millionen. Die Zahl der Toten ist im gleichen Zeitraum, bis Dienstagmorgen, um 89 Prozent auf 307.231 angestiegen. Allein in der letzten Woche verzeichnete Indien weitere 1,73 Millionen Covid-19-Fälle und 28.512 Tote – mehr als 4.000 pro Tag.

[Hier weiterlesen]

Volkswagen baut 2021 weitere 5000 Arbeitsplätze ab

Von Dietmar Gaisenkersting – 17. März 2021

Am Montag kündigte der Volkswagen-Konzern an, hohe Milliardenbeträge in die Elektromobilität, eine eigene Batteriezellfertigung und den Aufbau einer Ladeinfrastruktur zu investieren. Am Tag zuvor war bekannt geworden, wo die Milliarden herkommen, nämlich aus der Belegschaft. Bereits im Dezember letzten Jahres hatte der VW-Aufsichtsrat mit den Stimmen der IG Metall und der Betriebsräte ein Sparprogramm beschlossen, um die Rendite zu erhöhen. Bis zum Jahr 2023 sollten die Fixkosten um fünf Prozent niedriger sein. Sonntag meldete das Handelsblatt, der Vorstand unter Leitung von Herbert Diess und der Betriebsrat unter dem Vorsitz von Bernd Osterloh hätten sich nun darauf verständigt, wie die Personalkosten konkret gesenkt werden.

https://www.wsws.org/de/articles/2021/03/17/vowa-m17.html

Warum Biden die Einrichtung einer Gewerkschaft bei Amazon unterstützt

Von Jerry White und Joseph Kishore – 4. März 2021

Am Sonntagabend veröffentlichte US-Präsident Joe Biden ein Videostatement, in dem er voll und ganz die Bestrebungen der amerikanischen Handelsgewerkschaft RWDSU unterstützt, Arbeiter des Amazon-Distributionszentrums in Bessemer (Alabama) gewerkschaftlich zu organisieren. Die nahezu 6.000 Arbeiter des Standorts bei Birmingham stimmen derzeit darüber ab, ob sie der RWDSU beitreten sollen. Biden rief die Arbeiter in Alabama unmissverständlich dazu auf, bei der bevorstehenden Gewerkschaftsinitiative – die am 29. März endet – mit „Ja“ abzustimmen. „Im National Labor Relations Act steht nicht nur, dass Gewerkschaften existieren dürfen“, sagte er. „Dort steht, dass wir die Bildung von Gewerkschaften ermutigen sollten.“

https://www.wsws.org/de/articles/2021/03/04/pers-m04.html

Hungerkatastrophe Jemen: Todesurteil der Mächtigen

Von Wiebke Diehl – 3. März 2021

Geberkonferenz Jemen: Weniger als die Hälfte der benötigten Hilfsgelder gesammelt. US-Präsident Biden kürzt noch stärker als Vorgänger. – Nur 1,4 Milliarden statt der benötigten 3,18 Milliarden Euro sind bei der Onlinegeberkonferenz für den Jemen, die am Montag von den Vereinten Nationen, Schweden und der Schweiz ausgerichtet worden war, zusammengekommen. Das ist weniger als im vergangenen Jahr und es ist weniger als die Hälfte dessen, was sich Hilfsorganisationen und die Menschen im Jemen erhofft hatten. Vor allem aber ist es viel zu wenig, um die Hungersnot zu verhindern, von der fünf Millionen Jemenitinnen und Jemeniten akut bedroht sind. „Das Kürzen von Hilfsgeldern ist ein Todesurteil“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres, der zudem die Situation von Kindern im Land „eine besondere Art der Hölle“ nannte, am Montag abend.

[Hier weiterlesen]

Der Mars-Rover und die Katastrophe von Texas: Die Möglichkeiten der Wissenschaft kollidieren mit der kapitalistischen Realität

Von Bryan Dyne – 22. Februar 2021

Die erfolgreiche Landung des Marsrovers „Perseverance“ (Ausdauer) ist eine wissenschaftliche und technologische Leistung sondergleichen. Nach acht Jahren akribischer Planung, die Tausende Menschen in verschiedenen Ländern auf drei Kontinenten umfasste, landete die 1.025 kg schwere astrobiologische Forschungssonde sanft auf der Oberfläche einer anderen Welt. Perseverance ist der jüngste einer Reihe von Orbitern, Landern und Rovern, die einen Planeten untersucht haben, der die Menschen schon lange fasziniert. Wie alle vorhergehenden Missionen aufgezeigt haben, ist die Marsoberfläche ein trockener, kalter und karger Ort. Doch trotz seiner gegenwärtigen Feindseligkeit gegenüber bekanntem Leben fühlt er sich sehr vertraut an: Es gibt dort Dünen, Stürme, Eiskappen, Berge, ausgetrocknete Bäche, Flüsse und Seebetten. Selbst die Sonnenuntergänge auf dem Mars sind spektakulär und bilden mit ihren Blautönen einen wunderschönen Kontrast zu den von der Erde bekannten Rot- und Gelbtönen.

https://www.wsws.org/de/articles/2021/02/22/pers-f22.html

And the winner is: die dümmste Kolumne zum Thema Impfen im Spiegel

Von Thomas Röper – 22. Februar 2021

Am 20. Februar ist im Spiegel eine Kolumne von Alexander Neubacher mit der Überschrift „Biontech & Co. – Danke, liebe Reiche“ erschienen. Die Überschrift gibt bereits die Richtung vor: Die Reichen haben gerade die Welt gerettet, wie auch in der Einleitung zu dem Artikel bereits zu lesen ist: „Ein Glück, dass die Linke die Milliardäre noch nicht enteignet hat. Es gäbe keinen Impfstoff aus Deutschland.“ Und so beginnt der Artikel schon in der Einleitung mit einer Lüge oder doch zumindest mit einer gänzlich unwahren These: Wir haben einen Impfstoff in Deutschland, weil wir Milliardäre haben. Warum ist das unwahr?

[Hier weiterlesen]

Armut in Deutschland: Zwei Millionen Menschen müssen zuhause frieren

Von Elisabeth Zimmermann – 22. Februar 2021

Am 15. Februar, als die Temperaturen weit unter Null sanken, große Teile Europas unter Schnee und Frost versanken und Obdachlose auf den Straßen erfroren, meldete das Statistische Bundesamt, dass in Deutschland über zwei Millionen Menschen in ihren Wohnungen frieren, weil sie zu arm sind, um zu heizen. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2019. 2,5 Prozent der Bevölkerung waren damals betroffen. Besonders hoch war der Anteil unter Alleinlebenden mit 4,8 Prozent und unter Alleinerziehenden und deren Kindern mit sieben Prozent. Die Gefahr, unter solchen Bedingungen ernsthaft zu erkranken oder gar zu erfrieren, ist sehr hoch.

https://www.wsws.org/de/articles/2021/02/22/armu-f22.html