Ist die Ukraine ein Söldnerstaat?

Florian Rötzer – 3. Januar 2024

Finanzminister Marchenko freut sich über den von der Rada angenommenen Haushalt 2024: „Die Gesamtausgaben werden auf 3 Billionen 355 Milliarden UAH prognostiziert. Eigeneinkommen 1 Billion 768 Milliarden UAH (+ 22,2 Milliarden UAH). Das Defizit wird 20,6 % BIP betragen.“

Die „Zusammenarbeit“ mit den Geberländern habe es ermöglicht, alle Gelder aus internen Ressourcen vollständig für die Finanzierung von Sicherheit und Verteidigung einzusetzen, sagt Finanzminister Marchenko.

Die Ukraine ist abhängig nicht nur von den Waffenlieferungen des Westens, sondern bekanntlich auch von Finanzhilfen. Ohne diese wäre der schon vor Beginn des Kriegs hoch verschuldete Staat längst zusammengebrochen, im Krieg sind die Wirtschaftsleistung und die Steuereinnahmen noch einmal drastisch geschrumpft. Das Haushaltsdefizit für 2024 beträgt etwa 38 Milliarden Euro (1,57 Billionen Griwna), 2023 waren es noch 1,33 Billionen. Im Dezember 2022 allein lag das monatliche Haushaltsdefizit bei 6,8 Milliarden Euro, die Tendenz geht nach oben.

US-Präsident Biden hat ein Hilfspaket in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar für die Ukraine mit einer Israelhilfe in Höhe von 14 Milliarden sowie weiteren 14 Milliarden als Schmankerl für die Republikaner zur Grenzsicherung zusammengeschnürt. Der Trick klappte allerdings nicht, die Republikaner lehnten das Paket ab und fordern eine getrennte Abstimmung, wobei die Grenzsicherung für sie primär sein soll. Auch die EU-Hilfe in Höhe von 50 Milliarden für 2024-2027 in Form einer speziellen Fazilität konnte wegen des Vetos von Ungarn nicht verabschiedet werden. Fraglich ist, ob Ungarn dabei bleibt oder die übrigen Staaten gemeinsam beschließen, einen anderen Weg zu finden. Die Bundesregierung allein will über 20 Milliarden, davon acht Milliarden Militärhilfe, aus dem Haushaltsbudget zahlen, weswegen Kürzungen an anderen Posten vorgenommen werden müssen. Man wolle aber, wenn Not an der Ukraine ist, noch mehr aufwenden und eventuell auch wieder die Schuldenbremse knacken. Fragt sich, wie das aussieht, wenn die Pakete aus den USA und der EU nicht kommen.

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Heils Bürgergeld-Kürzung: Ampel verschärft Sozialangriffe

Von Marianne Arens – 3. Januar 2023

Die Ampel-Regierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verschärft zum Jahresbeginn ihre Angriffe auf die Arbeiterklasse, um den Kriegshaushalt für 2024 zu finanzieren. Das ist die Bedeutung ihres jüngsten Vorschlags, den Sozialhilfeempfängern bei Nicht-Kooperation das Bürgergeld zu entziehen.

Die Maßnahme dient zwei vorrangigen Zielen: zum einen soll der ohnehin schon grassierende Niedriglohnbereich weiter ausgebaut werden. Durch die Sanktionen wird jeder gezwungen noch die übelste Arbeit für einen Hungerlohn anzunehmen, was wiederum dazu dient, die Löhne noch weiter zu senken. Zum anderen geht es darum, die Milliarden, die im nächsten Jahr zusätzlich in Aufrüstung und Krieg fließen, bei den Arbeitern einzusparen.

Im November hatte das Bundesverfassungsgericht den geplanten Klimafonds als nicht rechtmäßig erklärt; seither steht die Scholz-Regierung vor einem klaffenden Loch von 60 Milliarden in ihrem Bundeshaushalt 2024. Um einen kleineren Teil davon, nämlich 170 Millionen Euro, aufzubringen, hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kurz nach Weihnachten folgenden Schritt angekündigt: Denjenigen Sozialhilfeempfängern, die mehrmals nicht zur Zufriedenheit mit dem Jobcenter kooperieren, droht für eine Zeit von bis zu zwei Monaten der komplette Entzug des Bürgergelds, also sämtlicher Sozialleistungen außer Miete und Heizung. Wer „nicht mitzieht und sich allen Angeboten verweigert, muss mit härteren Konsequenzen rechnen“, sagte Heil der Bild-Zeitung.

Der Schritt zeigt mit welcher Aggressivität die herrschende Klasse vorgeht. Bei vielen FDP-, Unions- und SPD-Politikern stößt Heils Vorschlag auf freudige Zustimmung. Gleich mehrere von ihnen bedienten sich der verlogenen Floskel: „Solidarität ist keine Einbahnstraße.“

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Selenskyjs Gesetzentwurf zur Mobilmachung weiterer 500.000 Mann

Von Jason Melanovski – 3. Januar 2023

Die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Montag, den 25. Dezember, dem Parlament einen neuen Gesetzentwurf zur Mobilmachung vorgelegt. Gestützt darauf sollen bis zu 500.000 weitere Soldaten eingezogen werden, um den NATO-Stellvertreterkrieg gegen Russland fortzusetzen.

Die Einzelheiten des Gesetzentwurfs werden absichtlich unter Verschluss gehalten, da man eine Reaktion der Bevölkerung vermeiden möchte. Journalisten der Nachrichtenagentur Hromadske konnten jedoch eine erläuternde Beschreibung herunterladen, ehe die Website des ukrainischen Parlaments für die Öffentlichkeit gesperrt wurde. Hier einige der vorgeschlagenen Änderungen:

  • Das Wehrpflichtalter soll von 27 auf 25 Jahre gesenkt werden.
  • In jeder Bildungsanstalt soll es für alle ukrainischen Bürger im Alter von 18 bis 25 Jahren eine dreimonatige militärische Grundausbildung geben.
  • Für Personen unter 25 Jahren, die bisher keine militärische Grundausbildung abgeschlossen haben, wird ein fakultativer Militärdienst eingeführt.
  • Für ukrainische Staatsbürger, die sich der Einberufung zum Wehrdienst entziehen und den Wehrdienst nicht ableisten, soll es künftig Einschränkungen geben.
  • Alle Zentren für Verwaltungsdienste und die Arbeitsämter und Einstellungszentren sollen in die militärische Rekrutierung einbezogen werden.
  • Der Gesetzentwurf sieht außerdem vor, Einberufungsbescheide per E-Mail zuzustellen und einen Online-Dienst für Wehrpflichtige und Reservisten einzurichten.

Zu den umstrittenen Aspekten des Gesetzentwurfs gehört der Vorschlag, die Pässe von im Ausland lebenden Ukrainern zu annullieren, wenn sie sich weigern, sich zu stellen. Dieser Schritt würde auch ihren rechtlichen Status in dem Land, in dem sie sich derzeit aufhalten, gefährden. Deshalb standen Ukrainer in ganz Europa kurz nach Bekanntwerden des Gesetzes Schlange vor den Konsulaten, um ihre Pässe zu erneuern, ehe die Änderungen in Kraft treten. Im spanischen Valencia standen offenbar 550 Menschen stundenlang an, um ihren Pass zu erneuern und ihren Aufenthalt in Spanien für das kommende Jahr sicherzustellen.

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Selenskyj – Politstar im Sinkflug?

Von Alexander Neu – 2. Januar 2024

Der im Westen zum Politstar avancierte ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Popularitäts- und Machtzenit ganz offensichtlich überschritten. Es mehren sich die Anzeichen einer politischen, finanziellen und materiellen (Waffensysteme) (Ressourcen-)Erschöpfung im Westen. Immer häufiger sind Absetzbewegungen US-amerikanischer Leitmedien gegenüber der Ukraine zu beobachten.

Der Verweis auf die Berichterstattung US-amerikanischer Leitmedien ist deshalb von Relevanz, da diese als Gradmesser für das faktische Stimmungsbild der US-amerikanischen politischen Klasse zu betrachten sind. In der Politik gilt es zu unterscheiden zwischen den wohlklingenden öffentlichen Erklärungen – wie etwa die im Ukraine-Krieg oft wiederholte Beschwörungsformeln „whatever it takes“ und „as long as it takes“ („was immer auch benötigt“ wird oder auch „so lange wie nötig“) als Signal einer unermüdlichen Unterstützung der Ukraine – und dem operativen Handeln. Derartige Symbolpolitik wird in der US-Politik noch häufiger als in europäischen Hauptstädten praktiziert. Das Problem ist nur, dass eine emotional gesteuerte Symbolpolitik auch als Gradmesser für das operative Handeln genutzt werden kann – beispielsweise vom Adressaten der Symbolpolitik, der weitere Unterstützung einfordert, wie hier die ukrainische Führung, die den westlichen Worten auch Taten folgen sehen will, oder auch vom politischen Gegner, der die Symbolpolitik als Propaganda abtut.

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Waffenlieferungen an Israel: Washington umgeht erneut den US-Kongress

Von Tachles – 31. Dezember 2023

Waffenlieferungen für Israel unter Ausnahmeregelung. Dank von Netanyahu. – [Während weltweit die Kritik an Israels militärischem Vorgehen in Gaza wächst, greift US-Präsident Joe Biden zu einem Kunstgriff, um den zionistischen Staat weiterhin mit Waffenlieferungen unterstützen zu können; die Red.]

Wie von AP vermeldet, hat die Biden-Regierung zum zweiten Mal im Dezember den US-Kongress umgangen und den Verkauf von Waffen an Israel unter einer Ausnahmeregelung genehmigt. Die Kritik an der israelischen Kriegsführung nimmt derweil weltweit zu. Am Freitag hat Außenminister Tony Blinken den Kongress von einer zweiten Dringlichkeits-Entscheidung für den Verkauf von Ausrüstung im Wert von 147,5 Millionen US-Dollar informiert, darunter Zünder, Ladungen und Zündkapseln für die Herstellung der 155-mm-Granaten. Israel benötige die Munition dringend zur Verteidigung, daher bestehe ein Notfall, der sofortige Lieferungen erforderlich mache: «Die USA sind der Sicherheit Israels verpflichtet und die Sicherstellung der Verteidigungsfähigkeit Israels gegen die aktuellen Bedrohungen ist für die nationalen Interessen der USA von entscheidender Bedeutung», so die Erklärung weiter. Damit umgeht die Biden-Regierung die bei Waffenverkäufen generell notwendige Genehmigung durch den Kongress, wo seit Wochen Anträge auf Lieferungen an Israel und die Ukraine über rund 100 Milliarden Dollar von den Republikanern blockiert werden. Am 9. Dezember hatte Blinken mit einer ersten Ausnahmegenehmigung den Verkauf von fast 14.000 Schuss Panzermunition an Israel genehmigt.  Die Schritte greifen zudem wachsender Kritik demokratischer Abgeordneter vor, die amerikanische Hilfen an Israel von konkreten Schritten der Netanyahu-Regierung zur Reduktion ziviler Opfer in Gaza abhängig machen wollen. Das US-Außenministerium sucht diese Forderungen mit der Erklärung abzuwenden, man betone gegenüber der israelischen Regierung weiterhin nachdrücklich, dass sie nicht nur das humanitäre Völkerrecht einhalten, sondern auch alle möglichen Schritte unternehmen muss, um Schaden für Zivilisten zu verhindern. Die Umgehung des Kongresses durch Notverkäufe von Waffen sind selten. Zuletzt hatte der damalige Außenminister Mike Pompeo im Mai 2019 Lieferungen im Wert von 8,1 Milliarden Dollar an Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Jordanien genehmigt, nachdem beide Parteien im Kongress aufgrund saudischer und VAE-Operationen im Jemen dagegen Opposition signalisiert hatten (Link). Netanyahu hat sich derweil bei Washington für die Lieferungen von Militärgütern bedankt und angekündigt, Israel werde den Krieg gegen die Hamas in Gaza noch auf viele Monate hin weiterführen (Link).

[Zum Originalbeitrag auf www.tachles.ch]

[Zur Liste der Firmen, die die israelischen Streitkräfte mit Rüstungsgütern versorgen und von diesem Genozid profitieren]

Ukrainischer Terrorangriff mit verbotener Streumunition auf Straßenfest in Russland. Deutsche Medien schweigen

Von Thomas Röper – 30. Dezember 2023

Die Ukraine hat ein Straßenfest in der russischen Stadt Belgorod mit Streumunition beschossen, es gab 14 Tote, darunter zwei Kinder, und 45 Verletzte, darunter vier Kinder. Deutschen Medien ist das keine großen Meldungen wert, ukrainische „Journalisten“ posten zynische Reaktionen.

Im Krieg sterben Menschen, auch Zivilisten, das ist leider eine Tatsache. Die entscheidende Frage ist, ob eine Kriegspartei bewusst zivile Ziele beschießt und Zivilisten umbringt, oder ob sie versucht, zivile Opfer nach Möglichkeit zu vermeiden. Der Unterschied wird derzeit besonders in Gaza sehr deutlich, wo Israel palästinensische Zivilisten bewusst abschlachtet, weshalb es dort in nicht einmal drei Monaten Krieg über 21.000 Todesopfer, darunter über 8.000 Kinder gegeben hat. Das sind etwa 250 tote Zivilisten jeden Tag! Zum Vergleich: In der Ukraine sind in knapp zwei Jahren auf beiden Seiten Krieg weniger als 10.000 Zivilisten gestorben, darunter etwa 560 Kinder.

Auch in der Ukraine gibt es Unterschiede im Vorgehen der Kriegsparteien. Der massive russische Luftangriff der Nacht von Donnerstag auf Freitag, der als der massivste Luftangriff des Krieges bezeichnet wird und bei dem offenbar hunderte Raketen und Drohnen eingesetzt wurden, hat nach offiziellen Angaben zu „nur“ 39 Todesopfern geführt. Jeder Tote ist einer zu viel, das sage ich ganz deutlich, aber wenn es bei einem so massiven Luftangriff zu vergleichsweise so wenigen Toten kommt, bedeutet das ganz objektiv, dass die russische Armee ihr Möglichstes tut, um zivile Opfer zu vermeiden, auch wenn sich das im Krieg leider nie vollkommen verhindern lässt.

Die ukrainische Armee geht anders vor. Ich habe oft berichtet, dass die ukrainische Armee bewusst zivile Ziele beschießt. In Donezk und anderen Orten werden bewusst Krankenhäuser und Marktplätze beschossen, also zivile Ziele. Die ukrainischen Drohnenangriffe auf Moskau richten sich unbestritten gegen zivile Ziele, um unter den Zivilisten Angst und Schrecken zu verbreiten, wie in Kiew offen gesagt wird. Und auch die ukrainischen Angriffe auf russische Grenzregionen richten sich nie gegen militärische Ziele, sondern immer gezielt gegen Zivilisten.

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Ukraine: Mobilisierungsgesetz untergräbt Kriegsbereitschaft

Von Florian Rötzer – 30. Dezember 2023

Das Gesetz, für das keiner verantwortlich sein will, weist auf die hohen Verluste und den hohen Bedarf an neuen Soldaten hin, während sich die militärische Lage an der Front zuungunsten der Ukraine wendet.

Die ukrainischen Truppen erzielen vereinzelte Erfolge mit westlicher Technik, die die Handlungsfähigkeit der russischen Gegner beeinträchtigen. Zuletzt der Abschuss von möglicherweise 5 Su-34-Kampfflugzeugen, möglicherweise dank eines Patriot-Systems. Auch das Versenken oder die Beschädigung des Landungsschiffs „Nowotscherkassk“, was eine enorme Explosion auslöste, und vermutlich eines weiteren Schiffs im Hafen von Feodossija auf der Krim Marschflugkörpern zeigt die Verletzlichkeit der russischen Flotte und schränkt deren Radius ein.

Aber an der Front scheint die Ukraine ins Wanken zu geraten und nehmen russische Truppen lange umkämpfte, daher zerstörte Ortschaften und Städte ein, während das Land, das an der westlichen Nabelschnur hängt, allmählich implodiert. Um dem entgegenzutreten, ist Präsident Selenskij gestern nach Awdijiwka (Awdejewka) gereist, um zu demonstrieren, dass der Kampfeswille hoch ist, er mutig der Gefahr an der „gefährlichsten Stelle der Front“ trotzt und die völlig zerstörte Stadt noch nicht ganz von den russischen Truppen eingenommen wurde. Selenskij ehrte Soldaten und sagte zu ihnen: „Der Sieg wartet auf uns definitiv. Ich vertraue jedem von euch. Danke für euren Dienst. Ehre der Ukraine!“

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Kiew greift nach jedem Strohhalm, aber die Ukraine ist am Ende

Von Thomas Röper – 28. Dezember 2023

Mit dem Versiegen der westlichen Hilfen ist die Ukraine am Ende. Nun finden verzweifelte Versuche weiterer Mobilmachungen statt und in Kiew wird offen verkündet, dass der Staat Beamten bald keine Gehälter mehr zahlen kann und dass im Osten ganze Städte aufgegeben werden müssen.

Die EU und die USA haben bisher keine neuen Hilfen für Kiew mehr freigegeben, lediglich die Reste alter Hilfsprogramme werden noch nach Kiew geliefert. Ob Washington und Brüssel im nächsten Jahr weitere Ukraine-Hilfen beschließen, steht in den Sternen, aber sicher ist, dass es sich dabei – im Vergleich zu 2023 – nur noch um kleine und symbolische Hilfen handeln dürfte.

Die Ukraine war schon mit der Hilfe des gesamten kollektiven Westens nicht in der Lage, Russland zurückzudrängen. Ohne westliche Hilfe steht die Existenz der Ukraine selbst auf dem Spiel, sollte Kiew sich weiterhin – ob freiwillig oder auf Druck der USA – Verhandlungen mit Russland verweigern. … Mit anderen Worten: Die Ukraine ist pleite, wenn kein frisches Geld aus dem Westen kommt. …

Dass die Ukraine schon seit Monaten Probleme hat, genug Ersatz für die in der sinnlosen Gegenoffensive verheizten Soldaten zu mobilisieren, ist bekannt. Daran haben auch alle Maßnahmen, wie die Einberufung eigentlich wehruntauglicher Männer und die zwangsweise Einberufung auf offener Straße nichts geändert. Die neueste Idee aus Kiew ist es, nun auch wehruntauglichen Invaliden zu erlauben, sich freiwillig an die Front zu melden. Ob das irgendein Problem löst, darf man bezweifeln, aber es zeigt ein weiteres Mal die Verzweiflung, die in Kiew herrscht.

Parallel dazu werden die Gesetze verschärft, so soll schon die Verweigerung der Musterung zukünftig mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Außerdem wurde verkündet, dass im Kiewer Umland neue Checkpoints eröffnet werden, um Wehrfähige an Ort und Stelle zum Dienst einzuziehen. Auch die Kontrolle öffentlicher Plätze soll verschärft werden, weshalb künftig wohl noch mehr Videos von gewaltsamen Dienstverpflichtungen auf offener Straße im Netz kursieren dürften.

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Die Hetze der deutschen Medien

Von Thomas Röper – 28. Dezember 2023

Die Zeiten, in denen die Unschuldsvermutung galt, sind in deutschen Medien lange vorbei. Und selbst, wenn jemand tatsächlich unschuldig ist, ist den deutschen Medien das egal. Sie hetzen gegen alle, die ihnen aus irgendeinem Grund missfallen.

Die Cancel Culture treibt bekanntlich immer absurdere Blüten, die unter anderem dazu führen, dass westliche Medien nach Belieben hetzerische Verleumdungskampagnen starten. Die treffen natürlich diejenigen, die den westlichen Medien aus irgendeinem Grunde nicht gefallen. Dazu reicht es aus, dass beispielsweise irgendeine Frau behauptet, jemand habe sie irgendwann mal unsittlich berührt. Fakten braucht es in so einem Fall nicht, der Vorwurf ist auch ohne jeden Beleg ausreichend, um jemanden medial anzugreifen und zu versuchen, ihn gesellschaftlich zu vernichten.

Dass es dabei nicht um Berichterstattung geht, oder darum, dass kritische Medien Skandale aufdecken wollen, zeigt sich immer wieder. Wenn sich nämlich hinterher herausstellt, dass der angebliche Täter gar nichts getan hat, dann wird darüber so gut wie gar nicht berichtet. Mehr noch, die Medien suggerieren sogar hinterher noch, er sei trotzdem schuldig. …

Ein Beispiel dafür war in diesem Jahr Till Lindemann, der Sänger der Band Rammstein. Am 2. Juni hat der Spiegel einen Artikel mit der Überschrift „»Row Zero« bei Rammstein-Konzerten – Frauen werfen Till Lindemann Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vor“ veröffentlicht, in dem er Till Lindemann, dem Sänger der Band Rammstein vorgeworfen hat, junge weibliche Fans unter Drogen gesetzt und buchstäblich vergewaltigt zu haben. Der Vorwand für die Hetzkampagne waren Posts von weitgehend unbekannten Influencerinnen, die tränenreich von den angeblichen Vorfällen erzählt haben.

In den folgenden etwa drei Monaten hat der Spiegel sage und schreibe über 80 Artikel veröffentlicht, in denen er seine Hetzkampagne gegen die Band Rammstein und ihren Sänger fortgesetzt hat. Und das hatte Folgen: Es gab Proteste bei Rammstein-Konzerten, Boykottaufrufe, das Büro der Band wurde von Randalierern angegriffen, Werbeverträge wurden gekündigt und so weiter.

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Ukraine plant Mobilmachung von weiteren 500.000 Soldaten

Von Jason Melanovski – 27. Dezember 2023

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gab am Dienstag vor einer Woche auf seiner Pressekonferenz zum Jahresende bekannt, die Regierung erwäge als Reaktion auf ein Ersuchen der ukrainischen Streitkräfte die Einberufung von weiteren 500.000 Mann.

Laut Selenskyj wird der vorgeschlagene Mobilmachungsplan 13,3 Milliarden Dollar kosten. Er räumte ein, dass unklar ist, wie genau die Ukraine – die bereits das ärmste Land Europas ist – die Mobilmachung bezahlen soll. Während seiner Reise nach Washington vorletzte Woche gelang es ihm nicht, die sofortige Bewilligung von 60 Milliarden Dollar an US-Mitteln durch den Kongress zu bekommen.

Vor Kriegsbeginn lebten in der Ukraine etwa 36 Millionen Menschen, von denen bereits mehrere Millionen geflohen sind. Daher würde die geplante Zahl einen großen Teil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ausmachen. Sie würden in einem von der NATO angebahnten Krieg verheizt, von dem der ukrainische General Walerij Saluschnyj bereits im November dieses Jahres im Economist erklärt hatte, er befinde sich in einer „Pattsituation“.

Die Gesamtzahl der im Krieg getöteten oder verletzten ukrainischen Soldaten ist ein von Kiew streng gehütetes Geheimnis. Allerdings bestätigte Selenskyjs ehemaliger Präsidentenberater, Alexei Arestowitsch, Anfang Dezember in einem Interview die russische Behauptung, die Ukraine hätte 400.000 Mann verloren.

Laut den Vereinten Nationen wurden mehr als 10.000 ukrainische Zivilisten getötet, darunter 560 Kinder. Zudem ist die Ukraine heute das am stärksten verminte Land der Welt.

Selenskyj und seine Berater hatten Saluschnyj im November zwar heftig dafür kritisiert, dass er den Krieg als „Pattsituation“ beschrieb, doch scheint dies in Wirklichkeit noch eine wohlwollende Charakterisierung gewesen zu sein. Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 hat die Ukraine ein Fünftel ihres Staatsgebiets verloren, darunter die wichtigen Seehäfen am Schwarzen Meer. Viele Militäranalysten halten es für höchst unwahrscheinlich, dass Kiew die Krim oder den Donbas zurückerobern kann.

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